Jesus – eine ganz persönliche Liebe (s-Geschichte)

Gepostet von am Aug 27, 2015 in GeDANKEnwelt

Vor ein paar Jahren trat Jesus in mein Leben bzw. war er wohl schon immer da und ich habe ihn erst da wahrgenommen. Klingt verrückt, ist aber so. Als Atheistin aufgewachsen, mit sehr geringem Bezug zu Religionen jeglicher Art, fühlte ich mich zu Jesus schon immer auf seltsame Weise hingezogen. Vielleicht stand ich deshalb früher auf Männer mit langen Haaren? Oder klingelte diese Vorliebe nur das an, was eh schon in mir war? Als ich vor ein paar Jahren meine Spiritualität wiederentdeckte und mich obendrein aus purem Interesse mit der einen oder anderen Religion oder Philosophie befasste, wurde auch diese Schwingung in mir wahrnehmbarer.

 

Hinter jedem Begriff verbirgt sich eine Energie

 

Ich weiß nicht, ob sich die biblische Geschichte wahrhaft so zugetragen hat, doch nehme ich mittlerweile sehr deutlich eine Energie wahr, der ich nur den Namen Jesus zuordnen kann. Obendrein fanden immer mehr Männer in mein Leben, die seinem vom Mensch gemaltem Ebenbild sehr nahe kamen, allen voran mein Schwager, mit dem anfangs nicht gut Kirschen essen war. Als meine letzten zwei Partner dann auch noch blond, langhaarig und blauäugig waren und damit völlig aus meinem bis dato bevorzugtem „Beuteschema“ fielen, wurde ich stutzig. Ab diesem Zeitpunkt wischte ich das Thema oder besser die Energie Jesus nicht mehr als religiöses Zeug vom Tisch, sondern hieß ihn an meinem inneren Lagerfeuer willkommen. Seit nun mehr fast 5 Jahren begleitet mich das Thema immer mal wieder.

Viel hat sich seitdem getan. Mit meinem Schwager komme ich mittlerweile prima klar. Die beiden Partner habe ich aus purer Selbstliebe aus meinem Leben entlassen. Mit Religion im dogmatischen Sinne kann ich noch immer nichts anfangen. Seit geraumer Zeit wohne ich in Bayern, wo es Brauch ist, den „Sohn Gottes“ als Mahnmal von Schuld und Sühne für die Hinterbliebenen und die Opferbereitschaft des Gekreuzigten an allen nur möglichen Stellen und Wegesrändern zu platzieren. Bei allem Respekt für jene Tradition und Akzeptanz der Glaubensrichtung, will es mir einfach nicht in den Sinn, wie Menschen Jesus, der als Sohn Gottes, als Botschafter der reinen Liebe geltend, an einem Kreuz ausblutend darben muss und das ein Symbol für Liebe sein soll.

 

Eine klärendes Gespräch mit Jesus

 

Am Garda-See, in einem kleinen Antiquitätengeschäft, kam es dann endlich zu einer Aussprache zwischen Jesus und mir. Neben dem Türpfosten hing ein golden gerahmtes Bild von diesem wunderschönen Mann, der mal ausnahmsweise nicht ans Kreuz genagelt, für mich eine Sanftheit und gleichzeitig Stärke ausstrahlte und so traurig schaute, dass es mir fast das Herz brach. Wie kann das Liebe sein? Wie kann dieses Bild, über Jahrhunderte von Menschen überliefert für die gleiche tiefe, ehrliche Liebe stehen, die ich empfinde? Diese Liebe ist kraftvoll, sie ist strahlend, tragend, mächtig und unendlich. Dieses traurige Jesus-Gesicht, das ich auf diesem schönen alten Bild in Italien sah, das mir leblos-leer an so vielen Wegkreuzen in Bayern begegnete, hatte nichts von dieser Kraft, von der Macht, die ich spüre, wenn ich diese Energie von Jesus in mir wahrnehme.

Und so blieb ich stehen vor dem goldenen Bild, schaute dem schönen Jüngling lange in die Augen und hielt Zwiesprache. Ich fragte ihn ziemlich fordernd, welche Botschaft er mir, nicht zuletzt durch die letzten sehr schmerzhaften Beziehungsbrüche mitzuteilen hätte. Ob es mein Schicksal sei, außerordentliche Liebe zu empfinden, diese jedoch nicht leben zu können, ohne dass sie im Leid ende. Ich sagte ihm recht erbost, dass ich mit dieser Form der Liebe nicht einverstanden sei, denn Liebe ist für mich die größte Kraft in diesem Universum, die sicher auch mal mit Schmerz verbunden sein kann, jedoch nicht dieses Leid beinhaltet, das er zu spiegeln scheint. Dann schwieg ich und atmete tief durch. Ich sah ihm lange tief in die Augen. Und auf einmal, für einen Moment war mir, als blickten mich diese wunderschön gemalten Augen an. Ihr Blau fing an zu strahlen und ich sah hinter dem leidvollen Blick auf einmal ein spitzbübisches Funkeln und den Anflug von einem Lächeln. Und plötzlich war mir klar: sie haben diesen Menschen falsch verstanden! Sie haben seine Botschaft für die Masse fehlinterpretiert und aus einem großen Schöpfer ein leidendes Opfer gemacht. Sie haben die Liebe kastriert und uns Menschen damit der ureigensten und größten Kraft beraubt, die uns innewohnt!

 

Jesus ist Energie, die in jedem von uns fließt

 

Ich sprach damals mit niemandem über dieses Erlebnis. Wieder einmal traute ich mich nicht, etwas derartig Ungewöhnliches mitzuteilen. Ich trug es bei mir, schaute es mir an, wann immer es auf meinem Aufgabentisch erschien. Es gab noch einiges zu bearbeiten, denn ganz offensichtlich war ich trotz nichtreligiöser Erziehung doch darauf konditioniert, dass Liebe (und Leben) Leid bedeutet, ein gutes Opfer zu sein aller Ehren wert ist und es gilt, die Täter trotzdem zu lieben. Die Jesus-Energie wurde mir eine Weile väterlicher Freund, dann ein (unerreichbarer) Geliebter. Heute erfüllt es mich mit tiefer Freude, fühle ich in diese Energie. Ich spüre einen Freund, der mit mir ist, der mich liebt und mir für meine Liebe ebenso dankbar ist, wie ich ihm für die seine. Wir begleiten uns, albern herum, klettern gemeinsam auf Bäume und lassen unsere Liebeskraft gemeinsam einem Leuchtfeuer gleich ins Universum strahlen.

Für manchen mag das eben Gelesene Unfug, für manchen vielleicht gar Gotteslästerung sein. Für mich ist es so real, wie das Unerklärliche zwischen Himmel und Erde real ist. Ich habe all das so in meiner Welt erlebt, fühle mich heute vollständiger, als je zuvor und dass ich den Namen KRISTina erhielt, war sicher auch kein Zufall. Ich mochte diesen Namen viele Jahre nicht, wurde sogar 17 Jahre lang fast ausschließlich mit einem Spitznamen angesprochen. Heute lebe ich mit diesem Namen in Frieden, ebenso wie mit der Jesus-Energie, die nun frei von Opferhaltung und Leid ihre Liebeskraft weiter und weiter entfalten kann. Vielleicht ist all das Spinnerei, doch braucht die Welt nicht endlich wieder mehr Ver-rückte? Auf jeden Fall brauchen wir alle mehr Liebe und das ist eine Herausforderung, die ich gern annehme. Lasst uns wieder mehr träumen und spinnen, lasst uns Kindern gleich Bilder kreieren und aus unseren Herzen schöpfen. Ich denke nicht, dass irgendwann Engel vom Himmel steigen und uns retten, indem sie die irdische Arbeit für uns tun. Ich weiß: WIR sind die, auf die wir schon so lange warten.

 

Jesus

photo by flickr.com

2 Kommentare

  1. 8-28-2015

    oh JA …

    die liebevolle Präsenz tragen wir all IN uns. Ich (er)lebe sie auch – in mir. Denn wir tragen alle das GÖTTLICHE in uns … sind als Mensch Ausdruck der Schöpfung. Für mich bedeutete dies, mit dem (sich wieder) zuwenden (können) hin zu Jeses, bin ich auch MIR begegnet, neu und liebevoll – in meiner Tiefe.

    Ich erlebe die Jesus-Energie auch als heilsame Energie hin zum liebevollen Männlichen. Wenn wir die Jesus-Energie als göttliche Energie annehmen können, dann ist uns auch die Männliche Energie als göttliche Energie (wieder) nahe.

    Danke DIR .. für diesen Text .. er war mir Auszeit im Alltag und Meditation für den Moment.

    Mit Herzensgrüßens aus Tirol hin zu dir
    Daniela

    • 8-28-2015

      Liebe Daniela,

      ich freue mich sehr, dass ich Dir mit meinem Erlebten und Text eine kleine AusZeit schenken konnte.
      Danke fürs Lesen.
      Herzgruß ins schöne Tirol!
      Kristina ♥

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