Fluch, Drama und Karma oder Praktizierte LebensKunst in vier Teilen – Teil II

Gepostet von am Jul 21, 2015 in GeDANKEnwelt

zu Teil I

Trotz Unklarheit so viele Handlungsmöglichkeiten

 

Ich könnte das alles nun auf sich beruhen lassen und zur Tagesordnung übergehen. Doch das würde dazu führen, dass es mir immer wieder passiert und obendrein öfter und heftiger. Ich könnte mit dem Finger auf den anderen zeigen und mich davon freisprechen, überhaupt etwas damit zu tun zu haben, was völliger Unsinn wäre. Ich könnte die Verantwortung für die komplette Situation übernehmen, was ähnlicher Blödsinn wäre, denn es gehören immer wenigstens zwei dazu. Mich interessieren in diesem Fall nicht die Vielzahl der Handlungsvarianten unterschiedlicher Menschen, wie es bei anderen Themen ab und an der Fall ist. Hierbei bin ich zu sehr berührt, ist ein sich wiederholendes Muster zu deutlich erkennbar, auch wenn noch nicht klar ist, was für eines es ist.

 

Wenn du willst, dass deine Stadt sauber ist, kehre vor der eigenen Tür

 

Und so entscheide ich mich einmal mehr für mich und betrachte mir alle Geschehnisse, Fakten, Bilder, Emotionen, illusionären Gedankenspiele und sich immer wieder abspulenden Erinnerungen, so gut ich sie eben greifbar bekomme. Das gelingt mir allein oder mit Hilfe von ein paar lieben Menschen, an die ich mich mit konkreten Fragen vertrauensvoll wenden kann. Auch die aktuellen Tagesgeschehnisse beinhalten Zeichen und Botschaften, die mir bei der Lösung behilflich sind. „Wie im Innen so im Außen. Wie im Großen so im Kleinen.“ Oft finde ich diese Aussage bestätigt oder hilft sie mir, manches ins größere Verhältnis zu setzen oder bis ins Kleinste herunterzubrechen.

 

Betrachte die Welt mit den staunenden Augen eines Kindes

 

Ich mag es, die Welt, das Universum und mich so zu betrachten. Immer wieder finde ich so überraschende Lösungen oder Erkenntnisse und sehe sehr klar, dass alles mit allem verbunden ist, nichts losgelöst voneinander geschieht und ich Teil des Universums bin, wie es ein Teil von mir ist. Ich liebe es, die Dinge so zu sehen. Es erfüllt mich mit Freude und einem tiefen Gefühl von Geborgenheit und Vertrauen. Es nährt mich nicht, in solchen Situationen wie ein Rohrspatz auf andere Menschen zu schimpfen, weil sie sich anders verhalten, als ich es erwartet habe oder gerne hätte. Ja, es tut mal gut, Dampf abzulassen, den Emotionen von Ärger, Wut und Trauer einen Moment Raum zu geben. Das ist wichtig und wie viele immer sagen: es ist menschlich.

 

Hier ist kein Platz mehr für Opfer-Täter-Spiele

 

Ist es auch, doch mir auch zu oft Entschuldigung, in diesen Emotionen stecken zu bleiben und damit für noch mehr Unfrieden auf der Welt zu sorgen, als es eh schon gibt. Genauso wenig ergieße ich mich mittlerweile in nicht enden wollendem Selbstmitleid. Fragen wie „Warum passiert das immer mir, die ich doch eine von den Guten bin?“ entfallen. Heuchlerisches (Opfer-)Verständnis für das Fehlverhalten des anderen a lá „Er wird schon seine Gründe haben.“, gepaart mit gemeinter Hingabe, die in Wahrheit Selbstaufgabe und unverantwortlich ist, a lá „Es wird schon seinen Sinn haben.“

 

Alles ist, was es ist. Welche Bedeutung etwas erhält, entscheiden wir

 

Es ist wichtig, die eigenen Emotionen wahrzunehmen und ihnen Raum zu geben. Es ist wichtig, sich in so einer Situation mit viel Gefühl zu begegnen und sich selbst sehr liebevoll zu behandeln, egal ob einen die Wut die Fäuste ballen oder die wiederholte Enttäuschung einen laut greinen lässt. Es ist gut, wenn sich einem das Verhalten des anderen erschließt und es gelingt, sich einen Moment in ihn hineinzuversetzen. Und ja, es hat alles immer einen Sinn und manchmal erschließt dieser sich in seiner Größe und Genialität tatsächlich erst im Nachgang, wenn überhaupt. Doch es ist wie bei allem im Leben so wichtig, in der Selbstverantwortung, ganz bei sich zu bleiben. So gilt es zu reflektieren, wann ein anderer für die Ausuferungen der eigenen Emotionen herhalten muss, sei es der verdroschene Boxsack oder ein endlos (Ohren) vollgeheulter Mensch, der sich Zeit für einen nimmt. Es gilt ebenso Verständnis für alle Beteiligten aufzubringen, wie auch für sich selbst. Es ist wichtig, die Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und ebenso die beim anderen zu belassen, die er zu tragen hat. Es hat alles immer einen größeren Sinn, doch beinhaltet jede Situation im Leben auch die Möglichkeit, selbst tätig zu sein. Wir sind nichts und niemandem bis ins Kleinste ausgeliefert. Wir können vielleicht wenig gegen Naturereignisse wie einen Tornado tun, doch den in unserem Inneren können wir besänftigen oder wenigstens, wie auch im Außen, mit einem guten Selbstschutz überstehen.

zu Teil III

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