Abschied vom Paradies oder die Kunst zu leben

Gepostet von am Jun 8, 2014 in GeDANKEnwelt

Mit einem letzten Kaffee in der Hand sitze ich auf der Terasse. Ich genieße das Pulsieren der Energie in mir, das immer so greifbar ist nach einer Yogarunde. Ich genieße den gigantischen Ausblick auf die Wälder, beobachte, wie die Sonne auf dem Laub der Bäume tanzt. Ich genieße die harmonische Sinfonie, die so vertraut geworden ist und hier nie zu verstummen scheint. Ich genieße all das Zwitschern, Brummen, das Säuseln des Windes und des Flusses, das entfernte Knattern des Traktors. Ich genieße und bin sehr dankbar.

Ich danke dem Hausherrn, dass er mir Haus, Garten und Vierbeiner anvertraute.
Ich danke den Vierbeinern, die sich mir anvertrauten.
Ich danke für die vergangenen Tage.
Ich danke für die Schönheit diesen Ortes.
Ich danke für den Raum, den ich in all dem habe.
Ich danke, dass ich hier einfach sein durfte, mit allem, was mich bewegte, mit allem, was mich umtrieb, mit allem, was ich bin.
Ich danke mir, mir all das zu erlauben.

Lächelnd nippe ich an meinem Kaffee. Sehr schweigsame Tage waren es wieder. So manche Erkundungstour habe ich gemacht. So manche Stunde habe ich fragend zugebracht. So mancher alte Zopf ist ab. So manche Stunde habe ich mein Hier-Sein genossen. Ob dieser Ort mir Paradies ist, weil mich so vieles an ein paar schöne Momente meiner Kindheit erinnert oder ob es die Harmonie ist, die ich hier in allem spüre, kann ich nicht genau sagen. Ob es daran liegt, dass mich hier ein weiterer Baumfreund fand, von dem aus sich der breite sanfte Fluss so schön betrachten lässt, ich weiß es nicht. Doch eines weiß ich sicher: Dieser Ort ist nun mit der Insel meines Herzens Paradies in mir. Und er macht Mut. Er macht mir Mut, an meine Träume zu glauben, ganz fest darauf zu vertrauen, dass sie wahr werden können. Mein Traum von einem Leben im Paradies. Wie genau das für mich aussieht? Nun, es ist ein Leben… ach was… Worte… Schmunzelnd stelle ich meine Kaffeetasse ab, lasse Blick und Herz noch einmal über dieses Paradies hier schweifen, nehme liebevoll Abschied. Tasche packen, Häuschen herrichten, damit es ein schönes Heimkommen für den Hausherrn ist und ab auf die Autobahn. Hermann Hesse fällt mir ein. „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!“ Jeder Abschied ist ein Neubeginn. So sage ich noch einmal tief empfunden „Danke!“ und freue mich auf meine neue Gastgeberin, die schon auf mich wartet.
Ja. Leben ist Reise ist Leben ist Kunst. LebensKunst. HerzensReich, die, meine Kunst zu leben.

FreundimParadies

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