Von Erinnerungen, die Übelkeit verursachen oder Miss Marple ermittelt

Gepostet von am Sep 16, 2014 in GeDANKEnwelt

Kennt Ihr das? Da geistert ein Name in Eurem Kopf herum. Ein Gesicht tanzt vor Eurem geistigen Auge. Die Erinnerung an einen Menschen ist zum Greifen nah. Einfach so. Ihr kennt bestimmt Situationen, da Euch ein wohlig-warmes Gefühl überkommt, denkt Ihr an einen bestimmten Menschen. Die Mundwinkel gehen nach oben, das Herz öffnet sich und viele schöne Bilder lassen einen angenehmen Film laufen. Mir passiert so etwas oft. Manchmal bringen mich die Erinnerungen zum Schmunzeln. Manchmal verspüre ich das Bedürfnis, diesen Menschen sofort anzurufen, ihm eine SMS zu schicken oder eine Email zu schreiben. Und manchmal, da werde ich still und nachdenklich.

Gerade ist es mir wieder so gegangen. Ein Name, ein Geruch, ein Bild, das mich erinnert hat und ich sehe diesen bestimmten Menschen geistig vor mir. Ich spüre ein gewisses Interesse. Wie es ihm wohl mittlerweile geht? Der Kontakt ist abgebrochen. Oder nicht mehr gepflegt oder gar unterbunden? Ich merke, wie Fragen aufkommen. Was hat uns damals zusammengeführt, was verbunden, was genau getrennt? Und warum beschäftigt mich dieser spezielle Mensch in gewissen Abständen immer wieder? Diesen Fragen schenke ich mittlerweile nicht mehr sehr viel Energie. Sie führen meist zu nichts. Zu oft schon habe ich auf ähnlichen Fragen herumgekaut, ohne befriedigende Antworten zu bekommen.

Doch eine Frage beschäftigt mich mehr als die anderen, hat eine andere Energie. Eine, die sich nicht so leicht unter den Teppich kehren lässt. Da ich Teppiche nicht besonders mag und es bei mir keine gibt, wird also nicht sinnfrei hin und her gekehrt. Ich nehme mir einen Moment Zeit, dieser Frage, dem Gefühl, diesem Geschehen zu begegnen. Warum zum Geier wird mir regelrecht übel in der Magengegend nach Erscheinen dieses Menschens in meiner Wahrnehmung? Ich werde nicht nur nachdenklich oder traurig, nein, mir wird übel. Diese Beobachtung ist so unglaublich für mich, dass sich meine Miss Marple in mir aus dem Liegestuhl erhebt, das Haar richtet und den Rock gerade zieht. Ein ungeklärter Fall, der detektivische Arbeit erfordert, da reibt sie sich vergnügt die Hände. Nun ist es mir leichter, die Fakten zu betrachten. Es ist eben wichtig, sich selbst eine Möglichkeit zu erschließen, emotionale, seelische Verstrickungen neu anschauen zu können. Ich habe dafür jetzt meine Miss Marple, die schon ganz geschäftig die Brille auf die Nase setzt.

Da ist also dieser bestimmte Mensch. Wir begegneten uns und unsere Universen knallten aufeinander, dass die Funken nur so flogen. Nach diesem urknallähnlichem Aufeinanderprallen kam nicht mehr viel, das ein gemeinsames Weitergehen gerechtfertigt hätte. Und so trennten sich unsere Wege wieder. Wirklich getrennt sind wir nicht. Das sind wir nie, denn wir sind alle Eins. Vor allem mit Menschen, die wir so nah an uns heranließen. Was hat diese Verbindung noch in sich, dass die Erinnerungen solch körperliche und emotionale Auswirkungen haben? Miss Marple reibt sich überlegend das Kinn. Gibt es da noch eine aktive Verbindung, die eher verstrickend ist, statt energetisch wertvoll seelenvereinend für kollektiven Frieden sorgt? Viele Verbindungen mit anderen Menschen, Seelen gibt es, die ich als stärkend, heilsam empfinde. Jeder Mensch, der mir in meinem Leben begegnete, hat einen Platz in meinem Herzen. Jeder. Keinen habe ich verstoßen, jedenfalls nicht langfristig. Ich habe mit jedem Menschen bzw. der Geschichte, die uns verbindet, Frieden gemacht. Zumindest meine ich das. Bei dem ein oder anderen käme es auf eine neue Begegnung an.

Was ist nun an diesem bestimmten Menschen, an unserer Geschichte unfriedlich für mich? Ich horche in mich, beobachte die Wellen, die Bilder, die auf- und wieder abtauchen, atme und bleibe so ruhig wie es nur geht. Irgendetwas übersehe ich. Diese ehemals menschliche Verbindung birgt noch eine Erkenntnis in sich, die mir bisher verborgen blieb. Etwas ist unstimmig, wie mir mein Körper eindeutig zu verstehen gibt. Vielleicht erschließt es sich mir, vielleicht findet Miss Marple einen völlig neuen Lösungsansatz und findet heraus, dass der Bock zum Gärtner gemacht wurde. Vielleicht war es nur die Inspiriation für diesen neuen Blog. Vielleicht geht es diesem Menschen gerade einfach nicht gut und ich erspüre es auf diese Art und Weise. Letzteres fühlt sich gerade am stimmigsten an. Auf einmal wird mir ganz warm ums Herz, die Anspannung verfliegt und in mir breitet sich ein friedliches Gefühl aus. Ich spüre, wie meine Antennen Liebe aussenden, an ihn, wo immer er ist. Ich fühle, wie sich mein Bewusstsein über diese Tasten hier erhebt und einem Schwarm gleich rund um den Erdball fliegt, jederzeit bereit, jeden und alles zu berühren, der ihn wahrnimmt. Mal wieder ist es scheinbar paradox das Leben. Und doch ist es nur eins: Liebe.

Sonne

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