Vom Glauben und Vertrauen und Wissen

Gepostet von am Sep 17, 2014 in GeDANKEnwelt

Immer wieder vertrauen, dass sich neue Wege auftun, ohne dass wir sie suchen müssen. Denn wer sucht, ist auf etwas Bestimmtes fokussiert und wenig offen für kleine und große Wunder. Oftmals finden sich Lösungen auf anderen Wegen als wir vermuten oder uns in der Lage sind vorzustellen. Es ist immer für uns gesorgt. Gottes Wege sind unergründlich. Altes loslassen schafft Raum für Neues. Wer ohne Erwartungen ist, kann jederzeit vom Leben beschenkt werden.

Die Liste an schlauen Sprüchen ließe sich wohl noch ellenlang weiterführen. Die Timelines von Facebook sind voll davon. Ein ganzer Wirtschaftszweig lebt derzeit von der Vermarktung und vom Verkauf solcher Weisheiten. Pseudo-Spiritualität nennen es die einen, esoterische Massenverblödung die anderen. Wieder andere schwören darauf und sind damit beschäftigt, in allem das Gute und einen Sinn zu sehen, manchmal weit über den gesunden Menschenverstand hinaus. Wo liegt die Wahrheit? Wie immer im Auge des Betrachters, denn es gibt nicht die eine Wahrheit, sondern so viele Wahrheiten wie es Menschen gibt. Auch wieder so ein schlauer Satz. Und doch ist jeder einzelne für mich wahr. Warum? Weil ich es erlebe. Immer wieder und immer öfter. Weil ich es fühle, tief in mir, wenn ich in meiner Stille bin, weiß, dass es es wahr ist.

Einzig manchmal fällt es mir schwer, diesen Wahrheiten zu vertrauen, mich darauf einzulassen, dass es einen großen, schöpferischen Plan gibt, der weit über mein menschliches Denken hinausgeht. Manchmal fällt es mir schwer, mich in die Genialität des Lebens fallen zu lassen, herzwissend, dass ich nie tiefer falle, als gut für mich ist. Und ich immer wieder nur nur an einem weiteren schönen Ort wiederauftauche, wo es Neues zu entdecken, manchmal schönes Altes wiederzubeleben gibt. Auch in meiner Entwicklung gab es eine Phase, da ich diesen Weisheiten nicht vertraut, sondern „nur“ an sie geglaubt habe. Ich wollte einfach, dass sie wahr sind. Ich habe daran geglaubt, nicht darauf vertraut. Ein feiner und großer Unterschied. Einer, den ich inzwischen sehr deutlich fühlen und vielleicht jetzt auch in Worte fassen kann.

Ich fühle, wenn ich glaube. Es ist eine Mischung. Ich kann mir vorstellen, mit dem Verstand oder dem Herzen, im besten Falle mit beidem, dass es etwas Bestimmtes gibt, geben kann. In diesem Gefühl schwingt auch eine Portion Unsicherheit, ein leiser Zweifel und viel Hoffnung mit. Ich fühle mich dann wie ein kleines Kind auf Entdeckungsreise, weit offen und auch ein bißchen naiv, verletzlich. Da gibt es wenige Fakten, auf die sich meine Annahmen stützen könnten, wenig, womit ich es realistisch erklären könnte.
Ich fühle, wenn ich vertraue. Im Vertrauen fühle ich mich sicher, bin ich klar. Keine Zweifel, keine Unsicherheiten und wenn doch, kann ich sie gut aushalten und sein lassen. Im Vertrauen ist keine Naivität, sondern ein tiefes Wissen. Auch wenn das wiederum für Außenstehende naiv wirken kann, denn Vertrauen, dieses tiefe Urvertrauen, ist in sich so einfach und schnörkellos, dass oftmals nur Kinder (und Tiere) sich ohne Fragen darauf einlassen können. Wir Erwachsenen, wir groß gewachsenen Kinder, tun uns so schwer mit dem Vertrauen. Und viele mit dem Glauben. Bei mir war der Wille zu glauben vielleicht der Beginn, in mein Urvertrauen zurückzufinden. Es gibt auch heute Momente, da muss ich glauben, weil es zum Vertrauen noch nicht reicht. Doch ich übe, jeden Tag. Immer mehr Erlebnisse gibt es, immer mehr Erfahrungen mache ich, die zeigen, dass diese Weisheiten für mich Wahrheit sind.

Letztlich ist Leben eine Kunst. Es ist die Summe aus unseren Erfahrungen, die wir machen. Die Qualität unseres Lebens wird maßgeblich davon bestimmt, welche Wertung wir auf diese Erfahrungen setzen. Denn schließlich sind die Dinge was sie sind. Was wir daraus machen, wie wir sie bewerten, liegt an uns. Wieder so ein schlauer Spruch und doch wahr. Das glaube ich nicht. Ich weiß es, weil ich es erfahre, immer öfter. Doch bevor ich es wieder wusste, habe ich daran geglaubt, dass mein Vertrauen in die Dinge, ins Leben, in mich zurück kommt. Ich habe es mir erlaubt, indem ich zu glauben begann . Ich machte Erfahrungen, die mich wieder vertrauen ließen. Mit diesen Erfahrungen wuchsen die Fakten, die ich meinem Verstand zum Verarbeiten geben konnte, was ihn wiederum dazu brachte, umzudenken. Heute halte ich das Unmögliche wieder für möglich, wie damals als kleines Kind. Manchmal glaube ich einfach daran, dass es möglich ist, manchmal vertraue ich darauf, dass es so ist. Und ab und an, da weiß ich es. Einfach so. Und es geschieht.

Vertrauen

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