Veränderungen oder Vom schwach sein

Gepostet von am Aug 31, 2014 in GeDANKEnwelt

Das, was ich gleich mit Euch teile, ist etwas, das vielleicht nicht viele Menschen öffentlich äußern würden. Selbst ich tue mich ein wenig schwerer damit, dies hier ins Außen zu geben, zum jetzigen Zeitpunkt. Nicht, weil ich es nicht vertreten kann, sondern weil ich im Moment noch mittendrin stecke, mich sehr verletzlich fühle im derzeitigen Prozess. Mein Befinden lässt sich mit einem Wort beschreiben: schwach. Ja, ich meine derzeit schwach zu sein.

Die Worte fehlen mir, nachdem ich dies geschrieben habe. Eine seltsame Ruhe legt sich um mich. Sie hat nichts von der Ruhe der Zurückgezogenheit der letzten Tage. Nachdem ich ein paar interessante und sehr intensive Tage „on the Road“ hatte, bin ich zurück am See. Wie immer wirken die Erlebnisse in den eigenen vier Wänden noch einmal anders nach und die angestossenen Veränderungen ziehen ihre Kreise. Getroffene und anstehende Entscheidungen geistern durch meinen Alltag. Ob es einen erneuten Wohnortwechsel oder einen weiteren Winter in Bayern geben wird, frage ich mich, während ich den letzten Putzjob erledige und diesem Kapitel endgültig den Rücken kehre. Veränderungen…

Was auch immer kommen wird, für alles brauche ich ein Einkommen, damit ich ein Auskommen habe. Doch wo soll das Einkommen herkommen, wo ich doch gerade vom einzigen Broterwerb der letzten Wochen wegkomme und noch nicht weiß, wo ich als nächstes hinkomme? Die Leichtigkeit in diesen Themen ist mir obendrein abhanden gekommen. Und so quäle ich mich mit intellektuellen Lösungsversuchen, Selbstvorwürfen, Selbstverurteilungen oder schaue wie ein Kind mit großen Augen hilflos in der Gegend umher, hoffend, dass irgendeiner meine Not sieht und meine Themen für mich klärt. Doch ich möchte all die Themen selbstverantwortlich lösen, denn ich bin diejenige, die für mich zuständig ist. Meinem Credo „Sei du selbst die Veränderung, die du dir für diese Welt wünschst.“ treu bleiben, auch und gerade dann, wenn es schwierig zu sein scheint. Und doch, ganz ehrlich, gab es in den letzten Tagen immer wieder Momente, da ich mir wünschte, eine/r käme daher, nähme sich meiner Themen an und sie am besten auf Nimmerwiedersehen mit. Nur so funktioniert das eben nicht. Also heißt es ein mal mehr: Fakten betrachten, Gefühle sortieren und mich auf neue Blickwinkel und Einstellungen einlassen.

Veränderungen. Da gibt es so einige. Ich spreche verhältnismäßig offen über meine Ängste mit Menschen, denen ich vertraue oder vertrauen lerne. Ich lerne, um Hilfe zu bitten, sie anzunehmen und beginne, mich dafür zu öffnen, dass diese Hilfe auch in materieller Form in meinem Leben Einzug halten darf. Ich gestehe mir nun endlich zu, was ich anderen schon lange gebe. So oft bin ich für Menschen da, begleite sie in dunklen Stunden, bin bereit, das sprichwörtlich letzte Hemd herzugeben, wenn es denn genau das ist, was mein Gegenüber braucht. Dies alles geschieht nicht mehr aus einem verkappten Helfersyndrom heraus oder weil mein inneres Kind ungeheilt und unreflektiert nach Anerkennung heischt. Es ist Liebe. Und weil sich Liebe nicht in Euronen umrechnen lässt, tue ich zwar, was ich für richtig halte und glaube, wozu wir alle hier auf Erden sind, doch stehe ich vor dem Thema Existenzangst und fühle mich hilflos und schwach, denn ich sehe keine Lösung im Moment. Ich habe keine Angst vorm Leben, sondern Angst, die Existenz nicht sichern zu können. Den Luxus erhalten zu können, ein Dach über dem Kopf, ein Auto vor der Tür, ein funktionierendes Handy und Notebook zu besitzen. Will ich all das in dieser Welt haben, brauche ich Geld, das ich mir erarbeite. Dazu bin ich bereit. Doch bin ich nicht mehr bereit, für diese Arbeit meine Seele zu verraten und zu verkaufen. Also was tun? Ich schreibe, begleite und arbeite von Herzen gern, mit jeder Faser meines Herzens, jedes zu seiner Zeit. Ich liebe es, das zu tun und ich bin richtig gut darin. Denn Liebe ist, was wir alle sind. Wir sind hier, um zu lieben. Alles zu lieben, was wir tun. Doch was, wenn ich feststelle, dass ich bestimmte Dinge nicht lieben kann, weil sie auf Angst(macherei) basieren und völlig unnatürlich sind? Was, wenn ich immer wieder feststelle, dass ich zwar Liebe leben, aber davon nicht existieren kann?

Ja, auch hierfür wird es Lösungen geben. Lösungen, die mich glücklich sein lassen, die von Liebe getragen, statt von Angst genötigt sind. Doch genau jetzt, da ich all diese Veränderungen anstieß oder geschehen lasse, zeigen sich Ängste und Themen, die so massiv zu sein scheinen, dass ich mich klein, schwach und hilflos fühle. Und all dies hier aufzuschreiben und Euch mitzuteilen, war wohl die nächste Aufgabe auf meinem Weg. Vielleicht helfen Euch meine Gefühldanken, eigenen Themen zu begegnen, vielleicht inspirieren sie Euch zu eigenen Lösungen. Vielleicht machen sie Euch Mut, Euch in Eurer Schwäche zu zeigen, zu Euch zu stehen, auch wenn Ihr hilflos seid. Vielleicht erreichen sie jene unter Euch, die mir helfen wollen. Jene, von denen ich noch nicht weiß, dass es sie gibt und in meinem Leben geben kann. Jene, die Lösungen parat haben, an die ich nicht einmal zu denken wage. Wie Ihr wißt, ich halte das Unmögliche für möglich. Warum also nicht auch jetzt? Und ein letzter Satz an mich: Kristina, du bist in deinem Leben doch nicht so weit gekommen, um jetzt an dieser Aufgabe zu verzweifeln oder zu glauben, jetzt wirst du im Stich gelassen – vertraue.

Wunder

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