Liebesbrief mit Abmahnung

Gepostet von am Mai 22, 2015 in GeDANKEnwelt

Ein früher Morgen mit Besuch innerer Freunde

 

Gestern habe ich spontan auf einem Entspannungsspaziergang ein Video gedreht und für gut befunden. Heute morgen bin ich in die Bearbeitung eingestiegen und achte dabei auf mehr als nur den Inhalt. Ich sehe die Bilder, höre meine Worte, nehme die Bild- und Tonqualität genauer wahr. Und plötzlich stelle ich fest, dass ich Besuch bekommen habe. Denn schau einer an, wer da mit am Tisch sitzt: mein innerer Kritiker und sein Kumpel der Perfektionist. Ruck zuck sind die beiden beim Anschauen des Videos in ein angeregtes Gespräch vertieft.

 

Vorfreude auf die Arbeit und wenn der Wind auf einmal dreht

 

Ich konnte es heute Morgen kaum erwarten in die Videobearbeitung einzusteigen, denn das macht mir Spaß. Ich habe mich darauf gefreut, das Video online zu stellen, denn ich finde klasse, was da so spontan entsteht. Ich finde es gut, Euch so ehrlich und direkt an meinem Leben teilhaben zu lassen, weil Euch das vielleicht inspiriert, das Eure anders zu betrachten oder Dinge anders zu tun. Ich finde die Message vom Video wichtig. Und auf einmal sitze ich da und zweifle, ob ich es veröffentlichen oder noch einmal neu aufnehmen oder gar völlig verwerfen soll. Kritiker und Perfektionist werfen Fakten (zu hell, zu windig) und Mutmaßungen (interessiert eh keinen, könnte als unprofessionell und somit negativ bewertet werden) wild durcheinander. Sie wirken ernsthaft, sehr beschäftigt und um mein Wohl besorgt. Doch habe ich das Gefühl, dass sie ab und an hinter meinem Rücken gehässig grinsen, sich einen Spaß aus meiner Verwirrung machen oder mich wenigstens testen, wie ernst mir die Sache ist. Sie meinen es gut und genau das ist das Problem.

 

Jeder darf tun was er will, doch in meinem Haus bin ich die Chefin

 

Lieber Kritiker, lieber Perfektionist, danke, dass Ihr Teil von mir seid. Danke, dass Ihr dafür sorgt, dass ich mich jeden Tag in neuen Dingen übe und immer etwas noch besser mache als am Vortag. Danke, dass Ihr mir bei meiner Entwicklung helft, mich anspornt Neues zu lernen, Dinge zu hinterfragen. Doch es ist mal wieder an der Zeit, Euch klar zu machen, wer hier die Chefin im Hause Hippe ist. Ich liebe es, mit Euch zu arbeiten, lege viel Wert auf Eure Meinungen und Hinweise, aber es gibt Grenzen. Wenn Kritik und der Anspruch, etwas so gut wie möglich zu machen, derart ausufern, dass ich mit nichts zufrieden bin oder etwas nur aus der Sicht anderer hinterfrage, noch bevor die überhaupt irgendeine Meinung abgegeben haben, dann ist Feierabend! Im wahrsten Sinne des Wortes. Nehmt Euch einen Kaffee, haut Euch in die Hängematte. Ich bearbeite jetzt das Video, das zwar zu hell ist und bei dem mir der Wind die Worte wegträgt, das in seiner Botschaft jedoch gut und wichtig ist und stelle es nachher online.

 

Unperfekt und genau deshalb gut?

 

Kritik soll nicht lähmend, sondern konstruktiv sein. Perfektionismus darf nicht behindern, sondern soll Ansporn sein, sich weiterzuentwickeln. Die Grenzen sind manchmal fließend, doch wenn sie überschritten sind, ist es Zeit für einen „Liebesbrief mit Abmahnung“.

Euch da draußen wünsche ich nun viel Freude und Inspiration beim neuen Video. Ich weiß, die technische Umsetzung ist nicht perfekt, doch vielleicht ist es genau deshalb einfach gut.
Erzählt mir doch von Euren inneren Dialogen oder wie Ihr für Entspannung in Euch und Eurem Leben sorgt. Schafft Ihr es, unperfekt zu sein? Ich freue mich auf Eure Kommentare und wünsche Euch allzeit Balance.
Herzlichst,
Eure Kristina

 

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