„Ich weiß die Antwort auf all deine Fragen“

Gepostet von am Jul 8, 2014 in GeDANKEnwelt

Da schallte mir doch kürzlich eine Werbung entgegen, die mir tatsächlich eine Reaktion entlockte. Ich weiß nicht mehr, um welches Produkt es ging oder was eigentlich Inhalt des ganzen Spots war. Einzig, dass mir eine junge Frau zum Schluss des Filmchens lächelnd verkündete, sie wisse die Antworten auf all meine Fragen, wirkte. Es entfuhr mir ein geschnaubtes „Wer´s glaubt!“ . Die Anmaßung dieser Werbung oder besser dieser Manipulationsmaschinerie, die einem keine Antworten liefert, sondern Bedürfnisse zu wecken versucht, deren Erfüllung kein Mensch braucht, diese Anmaßung jedenfalls, zu wissen, was ich wissen will und dann auch noch die Antworten darauf parat zu haben, brachte mich dazu, sofort die unfreiwillige Berieselung zu stoppen. „Meine Güte!“ dachte ich mir. „Das schlägt dem Fass den Boden aus.“

Ja, ich weiß, letztlich ist es „nur“ Werbung und meine Entscheidung, mich ihr auszusetzen. Doch mal ehrlich, wie plump darf so etwas sein? Da stand sie, die junge Frau, wurde umrundet von schnell aufeinanderfolgenden bunten Bildern, die irgendwelche Dinge darstellten, die ich zu brauchen glauben soll und versicherte mir lächelnd, sie wisse die Antworten auf all meine Fragen. Woher will sie bitteschön wissen, was ich mich frage? Und für wie blöd halten die Macher solcher Filmchen eigentlich diejenigen, die diese sehen? Sollte es wirklich Menschen geben, die einzig und allein interessiert, welche neue Kamera, Waschmaschine oder was auch immer als nächstes auf der Einkaufsliste steht? Sollte es wirklich Menschen geben, die noch immer kaufen und brauchen und meinen, Geld und Konsum seien es wert, dieses geschenkte Leben darauf auszurichten? Ich denke, die Antwort auf diese Fragen kann ich mir gut selbst geben und sie lautet „Ja.“. Vor einigen Jahren war ich auch jemand, der öfter durch die Geschäfte tingelte und sich das ein oder andere Ding kaufte, ohne es wirklich zu benötigen. Heute weiß ich, dass es in vielen Fällen Frustkäufe waren. Belohnungskäufe, um den Job zu rechtfertigen, den ich zwar viele Stunden am Tag, aber nicht wirklich gern machte. Das weiß ich heute. Damals dachte ich, ich ginge gern zur Arbeit. Jeden Morgen ins gleiche Büro. Fakt ist, ich ging gern dahin, weil es da Menschen gab, die ich gern traf, manche sogar in der Freizeit. Heute muss ich feststellen, dass aus diesen Arbeitsbeziehungen kaum eine beständige Freundschaft geworden ist. Was, wenn der gemeinsame Bezugspunkt einer zwischenmenschlichen Beziehung wegfällt? Wenn sich Arbeitswege trennen, man nicht mehr den gleichen Hobbys nachgeht oder sich ganze Kernbereiche des Lebens ändern? Wie nah bleiben Menschen sich bei all diesen Veränderungen?

Grinsend denke ich an die junge Frau, die sagte, sie wisse alle Antworten auf meine Fragen. Sie selbst war nur ein Produkt in dem Moment der Aussage. Doch immerhin scheinbar genug Inspiration für diese Zeilen. Da sage noch einer, Werbung sei unnütz. Wie immer drehe ich den Spieß so, dass er Richtungsweiser ist und aufzeigt, wohin die Reise geht. Meine Reise. Es ist mein Leben und alles, wer oder was immer mir auch begegnet, trägt das Potential in sich, mich zu inspirieren. Es liegt an mir, das Potential zu sehen, es zu nutzen und mit meiner Schöpferkraft zu formen. Sollte nun unter Euch LeserInnen jemand sein, der wirklich Antworten auf mir wichtige Fragen hat oder der Fragen hat, denen meine Antworten Inspiration sein können, meldet Euch. Ist das nun Werbung oder Aufruf? Entscheidet Ihr, es ist Euer Leben und meine Zeilen hier nur etwas, das Euch nicht ohne Grund begegnet.

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