Ein Funken Hoffnung

Gepostet von am Mai 16, 2016 in GeDANKEnwelt

Ich bin es leid zu hoffen, dass wir Menschen das Ruder noch rumreißen können. Ich bin es leid zu hoffen, dass wir, diese große Masse von egozentrischen, egoistischen, narzisstischen, achtlosen, bewusstlosen und doch so wundervollen Wesen, aufhören, an dem Ast zu sägen, auf dem wir alle sitzen. Ich bin es leid zu hoffen, dass wir es schaffen, von diesem Baum herabzusteigen, um wieder mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen, anstatt uns in irrwitzigem Aktionismus oder komatöser Trägheit zu streiten, welches Werkzeug zum Sägen nun das bessere sei oder mit welchem Klebstoff wir die bisherigen Schnitte kitten könnten.

Zu pathetisch, zu dramatisch oder negativ? Tja, mir wäre es auch lieber, fielen mir andere Gefühldanken ein. Ein paar simple Beispiele habe ich für Euch. Wir halten Haustiere, schützen Wildtiere und verspeisen grausam geschlachtetes Nutzvieh. Anstatt wahrhaft inne zu halten, den Wahnsinn der Entwicklung zu erkennen und neu zu handeln, schlagen wir uns die Köpfe mit Argumentationen, Vorhaltungen oder Glaubenssätzen ein und unterteilen nicht nur Tiere in beliebige Kategorien, sondern gleich auch wieder uns selbst. Wir fuchteln wild mit unseren Waffen, wähnen uns im Recht und beharren darauf, die einzige Wahrheit zu kennen und all das doch für den lieben Frieden zu tun.

Immer noch zu pathetisch? Oder thematisch zu geladen? Dann etwas anderes. Wir wollen in Frieden miteinander leben, wünschen uns Harmonie und Liebe und haben doch nicht den Arsch in der Hose, wirklich etwas dafür zu tun. Wie schnell gehen uns Worte der Bewertung und Verurteilung über die Lippen. Wie leicht gelingt es uns, einen anderen zu beschimpfen, ihn mit Worten zu verletzen. Und wie schwer tun wir uns, unser Fehlverhalten zuzugeben, dafür gerade zu stehen und uns mit dem anderen erneut zusammenzusetzen. Er soll sich nicht so anstellen, was sind schon ein paar scharfe Worte, soll er eben nicht so empfindlich sein, war halt auch gar nicht so gemeint. Und schon wieder schwafeln wir uns einen zurecht, rechtfertigen das eigene Verhalten, anstatt über unseren Schatten (oder vom Baum) zu springen.

Ich bin es leid zu hoffen. Ich will Taten sehen! Und scheitere selbst am fünften Schatten, über den ich springen müsste. Ich kann nicht noch länger geduldig sein, habe gerade keinen Optimismus mehr in petto, keine Lust, wieder und wieder zu vergeben und bin mir der eigenen Schatten sehr bewusst. ‚Das ist alles menschlich.‘ werden einige sagen. Doch genau das ist es, was mir den letzten Funken Hoffnung raubt, dass Spezies Mensch noch ein paar Jahrhunderte auf diesem Planeten weilen wird. Nichtsdestotrotz bleibe ich offen für den Beweis des Gegenteils. Und finde wohl doch noch einen Funken Hoffnung…

 

Hoffnung Hoffen Hoffnungslos

Photo: Unsplash | pixabay.com

 

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