Gepostet von am Jul 28, 2014 in GeDANKEnwelt

Heute Morgen ist es in mir sehr still. Nicht diese Stille, die alle Fragen beantwortet oder die mich glückselig lächeln lässt. Es ist eine Stille, in der ich etwas Spezielles klar wahrnehmen kann. Etwas, das mich bewegt und bei dem ich einen Auftrag spüre, etwas dafür zu tun. Etwas dafür tun und zwar hier und jetzt, sofort. Keine Gruppen gründen, Projekte anleiern, Gleichgesinnte suchen, Konzepte erstellen, Konsense finden, Formulierungen und Pläne erarbeiten. Keine Aufklärungsarbeiten, die sagen, was ich zu wissen meine und andere erst begreifen lernen müssen, denn wenn sie es begriffen hätten, sähe die Welt ja anders aus. Kein hochaktives ins Außen gehen, Trommeln schlagen, Plakate wedeln, große Reden schwingen. Etwas dafür zu tun, nicht weil es unbedingt getan werden muss, weil endlich mal jemand etwas dafür tun muss, weil es sonst kein anderer macht, sondern weil ich gerade jetzt etwas dafür tun kann, weil nur ich es kann, weil ich es bin, die diesen Auftrag so gerade in sich spürt.

Diese Stille in mir, die mich seit dem Aufstehen heute Morgen begleitet, lässt all diese lauten Aktionen nicht zu. Es ist die Stille dieses Moments. Der Moment, in dem ich mich gerade befinde und in dem ich noch ein paar Augenblicke bleibe. Hier, genau in diesem Moment kann ich etwas tun. Jetzt, während der Kaffee in meiner Tasse vor sich hindampft, der Fluss zu meinen Füssen rauscht, die Vögel geschäftig und laut vernehmbar in den Bäumen sitzen und ihre Lieder pfeifen, der Wind sacht durch die Blätterkronen rauscht. Ich kann etwas tun. Ich und genau jetzt, so verschlafen, wie ich noch bin, so langsam in den Tag kommend, wie es mir dieser Morgen ermöglicht. So lausche ich aufmerksam in mich und höre, welchen Auftrag ich wahrnehme, welches Gefühl mich da bewegt.

Nur ein Wort: Frieden.

Einen Augenblick lasse ich es wirken, lausche in mich, was nun geschieht. Ich selbst bin friedlich, vielleicht etwas bewegt nach den letzten intensiven Tagen, doch friedlich. Es ist so viel Krieg auf dieser Welt. Im Kleinen, im Großen. Menschen kämpfen für etwas oder jemanden. Sie kämpfen gegen etwas oder gegen jemanden. Sie kämpfen bewusst oder unbewusst, laut oder leise, rabiat oder subtil. Menschen kämpfen global und kollektiv. Sie kämpfen für, mit und gegen und das schon so lange, dass nur selten in den Sinn zu kommen scheint, dass Frieden nicht durch Krieg erreicht werden kann. Weder im Außen, noch im Innen.

Frieden.

Mein Auftrag lautet nicht, kämpfe für Frieden, mache Frieden. An diesem stillen, jungen Morgen eines neuen Tages ist mein Tun:

Frieden SEIN.

So setze ich mich entspannt hin, gehe in die Stille, in die Tiefe meines Herzens. Dorthin, wo ich den Ort finde, der vielleicht die Quelle allen Seins ist. Ich atme ruhig ein und aus und lasse mich in meine Quelle sinken. Möge dieser Frieden alle und alles erreichen, daran erinnnern, wie Frieden sich anfühlt. Möge diese Schwingung des Friedens mit allen und allem in Resonanz gehen und sich zu einer großen harmonischen Welle ausbreiten, die alles und jeden erreicht. Möge ich, die hier in diesem Moment aus tiefstem Herzen Frieden ist, ein Wassertropfen sein, dessen Fall in einen klaren See sich in Wellen stetig ausbreitet. Möge Frieden sein.

wave

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