Ewig Reisende?

Gepostet von am Feb 4, 2014 in GeDANKEnwelt

Sind wir im Grunde auf Erden ewig Reisende?

Eben schrieb Frau mir: „… und wenn es Dein Herz traurig macht, dass Menschen es nicht hören können, was Du ihnen mitteilst, weil sie so sehr mit sich selbst beschäftigt sind, versuch ihnen zu verzeihen. Das gelingt Dir sicher, aber sorg auch gut für Dich, und versteck Dich nicht. Zieh Dich (von solchen Menschen oder aus solchen Situationen) zurück, aber bleib bei Dir und bleib wie Du bist.“

Zurückziehen, jedoch nicht verstecken. Immer wieder loslassen. Menschen, Situationen. Das bedeutet im Klartext: Umziehen, einziehen, ausziehen. Finden, Nähe, Distanz, Abschied. Weiterziehen. Heißt es: Ewig reisen?

Früher war es ein Suchen, ein Aufspüren. Wie ein Jagdhund, mit der Nase am Boden, nicht rasten können, bevor etwas gefunden wurde. Doch setzte das Erfolgsgefühl nicht ein. Das Suchen und daraus resultierende irgendwas Finden war rast- und ruhelos, steigerte sich mit den Jahren immer mehr. Der richtige Job, der passende Partner, die fehlende Lehre auf dem Weg zum Verstehen, das funktionierende System, um alles unter einen Hut bringen zu können, was die Gesellschaft von einem erwartet und verlangt.

Doch dann hielt ich inne. Nicht abrupt, sondern Schritt für Schritt. Ich wurde langsamer auf dieser schier endlosen Suche nach dem, was ich glaubte, das Leben sei. Dieses Hasten und Hetzen, soll es das gewesen sein, das atemlos und gierig macht? Ja, gierig, das musste ich mir eingestehen. Es war die Neugier aufs Leben. Die Neugier, die mittlerweile nichts anderes war, als die Gier nach Neuem, die Erreichtes nie lange gut sein ließ, die nur noch auf das ahnend schauen ließ, was da als nächstes komme. Die Neugier, die den Blick versperrte auf all die Fülle und den Reichtum an Erfahrungen, die all das Gefundene mittlerweile ausmachte. Die Neugier, die anfangs nur ins Außen gerichtet war. Die Neugier, die sich auf dem weiteren Weg geschickt nach innen wandte, wieder auf der Suche nach Neuem; neuen Blockaden, neuen Wunden, neuen Schatten und Wissenslücken. Die Neugier, die aus Gier nach Neuem immer sieht, das noch was fehlt, denn Gefundenes ist nicht lange neu. Die Neugier, die Mangelgefühle verursacht, wenn mensch ihr zu lange unbewusst das Steuer überlässt. Neugier ist nicht Leben. Leben ist Fülle in sich, aus sich heraus.

Und das sind nur Bruchstücke von dem, was ich zu sagen habe, weil ich es selbst erfahren, erkannt habe. Doch, wer will das hören? Wer ist bereit, inne zu halten, Schritt für Schritt, vielleicht auch mal abrupt, um dann ein Stück des Weges gemeinsam zu gehen? Mein Herz sagt mir, das ist es, was ich der Welt im Moment zu geben habe: meine Erfahrungen. Die Neugier stellt schon wieder viele Fragen, doch nur eine kommt aus meinem Herzen: Sind wir im Grunde auf Erden ewig Reisende?

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