„Der arme Poet“ oder Eine Erinnerung an den Lebens-Künstler in dir

Gepostet von am Mrz 15, 2015 in GeDANKEnwelt

Ihr kennt doch sicher das Bild „Der arme Poet“ von Carl Spitzweg oder den Ausspruch „Kunst ist brotlos.“ Die landläufige Meinung, Mensch könne von Kunst allein nicht leben, ist weit verbreitet. Will Mensch als Künstler leben, braucht er eine Dachkammer, einen kleinen Magen oder einen Zweitjob. Oder er strebt wie so viele andere im Abgleich mit Bedarf der Menge und Marketingstrategien danach, bekannt und gleich auch noch berühmt zu werden. Auch der künstlerische Bereich ist nicht frei vom freisozialmarktwirtschaftlichen Kapitalismus. Wie auch, wir Künstler leben zwar oft am äußeren Rand, aber doch immer mit der Gesellschaft. Diese meint dann auch mal gern, wir lebten von ihr, wenn wir uns entscheiden, unser Sein der Kunst zu verschreiben.

 

Woher kommt Kunst?

 

Kunst kommt aus unserem Inneren, aus der Quelle, die allem innewohnt. Diese Quelle zu entdecken ist oftmals harte Arbeit. Sie als Ursprung allen Seins zu erkennen ist ein Geschenk. Die Verbindung zu ihr zu pflegen, zu vertiefen und dem schöpferischen Sein der Spezies Mensch gerecht zu werden, ist eine tägliche Fleiß-Übung. Wir sind alle Künstler, denn Kunst steht jedem Menschen offen, sie ist keinem Bestimmten vorbehalten oder nur Auserwählten zugedacht. Es gibt viele Möglichkeiten, Kunst Ausdruck zu verleihen. Wir können musizieren, schreiben, malen, tanzen oder ein in sich stimmiges „normales“ Leben führen. Alles, was in Einklang mit uns, unserem Herzen, Geist und Körper steht, ist letztlich ein Spiegel der Harmonie des Universums. Erinnere Dich nur an ein Musikstück, das Dich in andere Welten entführt, ein Bild, das Dich zur stundenlangen Betrachtung einlädt, an ein Buch, das Dich tief im Herzen berührt. Diese und andere Kunst ist es, die Dich daran erinnert, wer Du selbst bist, dass Du selbst Schöpfer und hochkreativ sein kannst.

 

Du bist Künstler

 

Eine meiner Aufgaben in diesem Leben scheint es zu sein, Dich zu erinnern, dass auch Du Künstler bist. Ich belehre, bekehre nicht oder gebe vor, wie Dinge getan werden sollen oder müssen. Das wäre eine Ideologie, Religion oder Technik und wieder nur etwas, von dem wir mehr als genug haben auf dieser Welt. Ich erinnere Dich daran, dass es eine Kunst ist, dieses Leben zu einem zu machen, dem Du selbst am Ende das Prädikat: „Lebenswert“ vergeben kannst. Ich erinnere Dich, indem ich selbst solch ein Leben führe, übe, jeden Tag aufs Neue. Ich übe mich jeden einzelnen Tag darin, mein Leben ein einzigartiges Kunstwerk sein zu lassen im Einklang mit mir und ein Ausdruck der universellen Harmonie zu sein. Ich pflege die Verbindung zu meiner Inneren Quelle, vertiefe sie und übe mich darin, dem schöpferischen Sein der Spezies Mensch gerecht zu werden. Dadurch habe ich einen anderen Rhythmus als den der freien Marktwirtschaft, habe andere Einstellungen zu vielen Dingen als die Gesellschaft bzw. versuche ich, meinen Einstellungen Taten folgen zu lassen und nicht irgendwem oder irgendwas zu folgen, das gar nicht meins und obendrein nicht universell harmonisch ist. Meine Art, die Dinge zu sehen ist keine absolute Wahrheit; es ist meine Wahrheit. Und selbst die stelle ich immer wieder auf den Prüfstand, denn Leben ist Veränderung und was mir heute schlüssig erscheint, kann morgen schon unstimmig klingen. Umso mehr ich jedoch aus meiner Inneren Quelle schöpfe und handle, umso geringer sind die notwendigen Kurskorrekturen, umso sanfter die Winde, die mir anzeigen, mich in andere Gewässer zu begeben oder die Geschwindigkeit zu ändern.

Nun meint die Gesellschaft der heutigen Zeit immer noch, dass Kunst brotlos ist, nur wenige gut von ihr Leben können (dürfen). Doch wer ist die Gesellschaft? Das bist Du, das bin ich. Was meinst Du, ist diese Art, mein Leben zu leben das Brot nicht wert? Ist meine Art zu leben, künstlerisch zu schöpfen, nicht wert, anerkannt zu sein? Geht sie zu Lasten der Gesellschaft? Belaste ich Dich? Bin ich nur am Nehmen? Oder empfindest Du meine Kunst als ein Geben? Was ist Lebens-Kunst für Dich? Bist Du vielleicht nur ein wenig ängstlich, Dein Leben künstlerisch zu leben, weil auch in Dir das Bild des armen Poeten festsitzt?

 

Der Weg des Herzens

 

Ich folge weiterhin dem Weg meines Herzens, denn er hat mich in den letzten Jahren in Regionen geführt, die noch nie ein Mensch vor mir betreten hat. Er hat mich zu mir geführt und in ein Leben, das jeden Tag mehr das Prädikat „Absolut lebenswert“ verdient. Seither erfahre ich eine Erfüllung, die mir nichts und niemand in der äußeren Welt je geben konnte, die mich so reich macht, dass keine noch so kleine Zahl auf dem Konto das ändern kann. Ich denke, „Der arme Poet“ war reicher als es sich jene vorstellen können, die sein Leben nach der Qualität seines Zimmerchens beurteilen. Ich schöpfe weiterhin aus meiner Inneren Quelle, jeden Tag mehr. Ich übe mich darin, mein Handeln und Denken dem wahren Wesen des Seins immer ähnlicher werden zu lassen. Genau deshalb fließen zum Beispiel mehr und mehr solcher Geschichten aus mir, auch diese hier, die Du gerade liest, die Dich auf seltsame Art tief berührt, Dich an Dich erinnert. Ob ich brotlos ende, entscheidest nicht zuletzt Du durch den Wert, den Du meiner Arbeit verleihst. „Sei du selbst die Veränderung, die du dir für diese Welt wünschst.“ – Übe Dich darin, es ist nicht annähernd so schwer, wie wir immer denken, ich er-lebe es, jeden Tag mehr.

 

Der arme Poet

Foto: Carina Leithold, www.gluecksbegleiterin.de

 

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